Die Nährlösung besteht aus Wasser, dem alle für das Pflanzenwachstum notwendigen Nährstoffe zugesetzt werden. Das klingt einfacher als es ist. An dieser Stelle soll deshalb zunächst nur das unbedingt notwendige vermittelt werden. Wer es genau wissen will, kann sich unter Hydrokultur für Fortgeschrittene alle vertiefenden Kenntnisse aneignen.
- Gießwasser
Die richtige Düngung hängt in jedem Einzelfall von der jeweiligen Wasserqualität ab. Je nach Standort oder Herkunft können im Gießwasser in unterschiedlicher Menge sowohl nützliche als auch unerwünschte Stoffe (Ionen) enthalten sein. Ein Patentrezept für die Düngung von „Hydrokulturen“ gibt es somit nicht. Dies gilt im Übrigen auch für alle anderen Kulturverfahren, also auch solchen in organischen Substraten. Stark vereinfacht lassen sich die verschiedenen Wässer in folgende Klassen einteilen:
- Salzarm mit niedriger Leitfähigkeit und geringer Härte, dazu gehört auch Regenwasser
- Mittlerer Salzgehalt und mittlere Härte
- Hoher Salzgehalt und hohe Härte
Detaillierte Informationen über die Leitungswasserqualität liefern die Wasserversorgungsunternehmen kostenlos direkt oder über das Internet. Vorsicht bei hauseigenen Enthärtungsanlagen. Diese verändern die Zusammensetzung des Leitungswassers erheblich. Enthärtetes Wassers ist als Gießwasser für Pflanzen ungeeignet. - Düngemittel
Auch wenn ein Düngemittel so deklariert ist, es gibt keinen Spezialdünger für „Hydrokulturen“. Es hängt vielmehr von der jeweiligen Wasserqualität ab, welcher Dünger geeignet ist. Grundsätzlich gibt es folgende Möglichkeiten für die Düngung von Hydrokulturen:
- Ionenaustauscherdünger
- Flüssigdünger
- Salzdünger
Verwenden Sie grundsätzlich keine Bio-Dünger, da diese durch mikrobiellen Abbau der enthaltenen organischen Stoffe zu nachhaltigem Sauerstoffmangel in der Anstauzone und zum Verpilzen der Substratoberfläche führen können.
wie beispielsweise das bekannte „Lewatit HD50“ bestehen aus zwei unterschiedlich geladenen Kunstharzen, an deren Oberfläche Nährstoff-Ionen austauschbar gebunden sind. Der Austausch erfolgt mit den im Gießwasser vorhandenen Ionen, wie Kalzium, Magnesium, Natrium, Chlorid und Sulfat. Der Einsatz von Ionenaustauscher-Dünger setzt somit ausreichende Gehalte an Salzen im Gießwasser voraus. Der Ionenaustauscher-Dünger muss direkt in die Anstauzone appliziert werden, damit er seine Wirkung entfalten kann. Bei Tischgefäßen geschieht dies dur direktes Einstreuen in das Gefäß, nachdem die Pflanze mit Kulturtopf herausgehoben wurde. Bei den größeren Bodengefäßen wird der Dünger über eingebaute Düngerohre verabreicht und beim Austausch alle 8-12 Wochen wieder entfernt.
Düngersortiment für Hydrokultur
© Hydrotipsind hoch konzentrierte Stammlösungen, die, außer Kalzium und Magnesium, alle notwendigen Haupt- und Spurennährstoffe enthalten. Sie sind sehr beliebt, weil sie relativ preiswert sind und sich bequem dosieren lassen. Voraussetzung für deren Anwendung sind jedoch ausreichende Gehalte an Kalzium (> 100 mg Ca/l) und Magnesium (> 12 mg Mg/l) im Gießwasser. Im Handel wird eine große Anzahl von Produkten angeboten. Sie unterscheiden sich in der Art der Stickstoff-Form, ob und in welcher Form Spurenelemente enthalten sind und im Verhältnis der Nährstoffe zueinander. Außerdem haben Tests gezeigt, dass einige Produkte erhebliche Mengen an unerwünschten Stoffen, wie Chlorid und Natrium enthalten können. An dieser Stelle der Hinweis: Gute Markenprodukte haben ihren Preis! Flüssigdünger werden in der empfohlenen Konzentration bei jedem Nachfüllen der Gefäße verabreicht. Unter Hydrokultur“ für Fortgeschrittene finden Sie mehr Detailinformationen.
Vergleich zu Flüssigdünger preiswerter, die Auswahl ist aber geringer. Meist handelt es sich um Abfüllungen von Profidüngern in kleineren Gebinden von etwa 1 bis 5 kg. Eine besondere Bedeutung hat in diesem Zusammenhang das sogenannte Basisdünger-System, bei der ein Basisdünger, der außer Stickstoff und Kalzium alle notwendigen Nährstoffe enthält, und mit einer zusätzlichen Stickstoffkomponente ergänzt wird. Durch Wahl der N-Komponente als Kalksalpeter, Ammonnitrat oder schwefelsaures Ammoniak, kann das System auf alle Wasserqualitäten angepasst werden. Das Düngesystem wurde ursprünglich für den Profigartenbau entwickelt und wird unter „Hydrokultur“ für Fortgeschrittene ausführlich erklärt. In Verbindung mit salzarmen Gießwässern oder Regenwasser lässt sich nur mit dem Basisdünger-System die Ernährung von „Hydrokulturen“ optimal gewährleisten. In diesem Fall wird der Basisdünger mit Kalksalpeter (Kalziumnitrat) kombiniert, der neben Nitratstickstoff auch das notwendige Kalzium enthält. Eine Bezugsquelle für beide Düngerkomponenten finden Sie unter PLANTA. Beide Düngemittel sind in kleineren Gebinden sonst leider nicht im Handel erhältlich. Salzdünger werden wie Flüssigdünger in der empfohlenen Dosierung bei jedem Nachfüllen der Gefäße verabreicht.